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Marathon-WM

Der Schweizer Christoph Sauser und die Dänin Annika Langvad sind die neuen Marathon-Weltmeister. Alban Lakata wurde 6.
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Nichts wurde aus Alban Lakatas großem Traum, seinen Weltmeister-Titel zu verteidigen. Bei strahlendem Sonnenschein und vor tausenden Zusehern kürten sich im italienischen Montello der Schweizer Christoph Sauser und die Dänin Annika Langvad zu den neuen Marathon-Weltmeistern.

Sonne, Hitze und begeisterte Zuschauer-Massen umrahmten die Weltmeisterschaft der Langdistanz-Fahrer in Montello, Italien. Während Sauser, bereits 2007 und 2008 Titelträger, durchaus auf der Favoriten-Liste zu finden war, setzte es mit Langvad eine kleine Überraschung. Die Vizemeister heißen Jaroslav Kulhavy (CZE) und Sabine Spitz (GER).

Die Herren mussten auf ihrem Weg zum Titel 116 km und 2.860 Höhenmeter absolvieren. Am Anfang des kuppierten Rennens kontrollierte die italienische Nationalmannschaft das Geschehen, ab km 40 bildete sich eine ca. 40 Mann starke Spitzengruppe. Kurz nach Rennhälfte attackierten Sauser, Kulhavy, Julien Absalon (FRA) und Tim Böhme (GER). Während sich die beiden Specialized-Piloten nach vorne absetzen konnten, der Franzose bei seiner Marathon-WM-Premiere offensichtlich zu viel Gas gegeben hatte (DNF mit „Lungenpatschen“) und Sauser schließlich nach einer weiteren Tempo-Forcierung im Alleingang ins Ziel kam, schloss von hinten noch der durch einen Platten zurückgeworfene Mirko Celestino (ITA) auf.
Alban Lakata konnte den Angriff des Quartetts nicht mitgehen und landete mit über zehn Minuten Rückstand auf Rang sechs.

Christoph Sauser, Marathon-Weltmeister 2011: „Ich bin zutiefst beeindruckt von den Zuschauern, dies ist sicherlich eine der größten Weltmeisterschaften, die ich erlebt habe. Es war ein bewegender Moment, in dieses Mountainbike-Stadium hier in Montebelluna einzufahren.“

Im Rennen der Damen zerbröselte das Feld bereits nach 7 von 98 Kilometern. Titelverteidigerin Esther Süss (SUI) gab das Tempo vor, an ihrem Hinterrad die Italienerin Serena Calvetti (später DNF) und Vize-Europameisterin Sally Bigham (GBR). Aus der ca. 20-köpfigen Gruppe dahinter nahm sodann die Schweizerin Ariane Lüthi Reißaus, allerdings auf nicht regelkonformem Weg – sie wurde später disqualifiziert. Als nächstes musste Gunn-Rita Dahle Flesjaa, nach welcher der Marathon in Montello ja auch benannt ist, reißen lassen. Aus der verbleibenden, zehn Frau starken Spitze mit allen Favoritinnen nahm sich Langvad zur rechten Zeit ein Herz und forcierte das Tempo. Spitz und Süss gingen zwar mit der Dänin mit, konnten ihre Pace aber nicht halten – knapp zwei bzw. über drei Minuten Rückstand.
Einzige Österreicherin im Bewerb war Verena Krenslehner. Sie wurde 26.

Annika Langvad, Marathon-Weltmeisterin 2011: „Ein bisschen überrascht bin ich sogar selbst, aber dennoch wusste ich von Anbeginn, dass ich in super Form war. Ich bin ruhig geblieben und Kilometer nach Kilometer habe ich mich sicherer gefühlt. Als ich attackiert habe und alleine vorne geblieben bin, hat mich nichts mehr gehalten.“

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