Militärkapelle auf mein Kommando - HHAAAABBBT ACHT - LIIINKS UM - IM SCHRITT MARSCH

Die Erde bebt. Mit donnergrollenden Pauken und Trompeten heißt es Antreten zum Morgenappell vorm Sonnenaufgang. Die Trommeln hört man noch 3 Dörfer weiter. Aus den Feldbetten im Lager kriechen und robben erste Biker verschlafen zur Ausgabe des Frühstücks. Ihre Bäuche noch vollgeschlagen mit saftigen, am Lagerfeuer gegrillten Steaks und Freibier vom Vorabend. Ein einzigartiges Naturschauspiel - wie alles hier auf Fuerteventura.

Ja, der Anblick von so einem Haufen verschwitzter, müder, hungriger und durstiger Biker und Bikerinnern mitten in der Fels- und Staubwüste erinnert schon ein wenig an ein Flüchtlingscamp. Dabei soll jeder bestmöglich versorgt werden. Es wird an nichts fehlen. Trinken, Essen, Duschen, Betten, Decken, eine lange Liste ...

Stolz blicken General Castañeras und Coronel Jose Fernando Buigues Vazquez auf ihre Frauen und Männer vom Bataillon Soria 9.

Das Rezept der Veranstaltung im O-Ton: "Organización y Disciplina"
Das Ergebnis: Einer der weitweit bestorganisierten MTB-Marathons

Dabei ist es für die Militärs nicht nur logistisches Training und einewillkommene Abwechslung kurz vor dem bevorstehenden Auslandseinsatz im Krisengebiet. Es geht auch darum, Zivilisten und Soldaten zusammen zu bringen. Öffentlichkeitsarbeit und Dialog mit spanischem Stil.

So wird den Teilnehmern eine einzigartige Möglichkeit geboten, in der Kargheit der Landschaft ihren Gedanken gemeinsam beim Sport freien Lauf zu lassen. Verfahren ist unmöglich, bei vielen hunderten Streckenposten, die schon am Vortag "Position bezogen" haben und im Einmannzelt übernachten. Von Freitag bis Sonntag ist die Zone von Corralejo bis Moro Jable unter militärischer Kontrolle des Baitaillon Soria 9 für den FudeNaS Marathon 2007.

Neben der allgemeinen 2-tägigen Bewltigung der Strecke samt Feldlager und ohne Zeitnehmung, wurde die 150km lange Strecke von Profis und ambitionierten Hobbyfahrern an einem Tag absolviert.

Gewinner der Profiwertung ist Andi Strobel (Team Fiat Rotwild) mit 5:13h.

Eine Minute später erreichte Roland Stauder in einem packenden Rennen das Ziel. Den dritten Platz belegte Michael Kalivoda (Ghost Team). Die führende Gruppe mit den 4 Top Fahrern konnte sich mehr als 30 Minuten von den restlichen Teilnehmern absetzen. Toni Longo, ein junger Fahrer aus Italien, fuhr ein fantastisches Rennen - gleichzeitig sein bisher längstes und beendete dies mit einem unglaublichen vierten Platz. Die ersten 110 km fuhr diese Gruppe zusammen, bevor Andi und Roland ihre Attacke starteten.