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Fizik - Behind the scenes

Fizik - Behind the scenes

24.04.15 08:40 19.386Text: NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Michael Meindl (michaelmeindl.com)

eigentlich bin ich ja unsportlich

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Fotos: Forstus
Wir warfen einen Blick hinter die Kulissen der erfolgreichen italienischen Marke und begleiteten den gesamten Produktionsprozess eines Performance-Sattels in Pozzoleone (Provinz Vicenca, IT).24.04.15 08:40 19.448

Fizik - Behind the scenes

24.04.15 08:40 19.44810 Kommentare NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Michael Meindl (michaelmeindl.com)

eigentlich bin ich ja unsportlich

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Forstus
Wir warfen einen Blick hinter die Kulissen der erfolgreichen italienischen Marke und begleiteten den gesamten Produktionsprozess eines Performance-Sattels in Pozzoleone (Provinz Vicenca, IT).24.04.15 08:40 19.448

Der Name fi´zi:k steht seit 1996 für hochwertige Fahrrad-Sättel und Bikezubehör und zählt zu den großen Keyplayern im Performance-Segment. Alle Sättel des von der Mutterfirma Selle Royal S. p. A. kreierten Racing-Brands werden in Pozzoleone (Provinz Vicenca, Italien) mit dem Bestreben nach bester Leistung, Passform und Komfort entwickelt und hergestellt. "Handmade in Italy" bzw. "fatto a mano" ist folglich kein bloßer Marketing-Claim auf der Verpackung, sondern wird von allen Beteiligten mit großer Hingabe gelebt.

"Fi´zi:k" entspricht der phonetischen Schreibweise des englischen Begriffs „physique“ und steht für Wettkampf, Schönheit, Geschwindigkeit, Leidenschaft und Freiheit. Das Portfolio der italienischen Marke umfasst mit Sätteln, Schuhen und Komponenten der Lenkzentrale sämtliche Kontaktpunkte des menschlichen Körpers mit dem Fahrrad.

Firmengeschichte 1956 - 1996 - 2015

Das italienische Unternehmen Selle Royal S. p. A. wurde 1956 von Riccardo Bigolin gegründet und zählt heute zu den weltweit führenden Herstellern von Fahrrad-Markensätteln und -Zubehör. Rund 14 Millionen Sättel werden jährlich - bei einer maximalen Tageskapazität von 72.000 Stück - in der Produktionsstätte in Pozzoleone hergestellt und in mehr als 70 Länder exportiert. Zu den bekannten Brands des Hauses zählen neben Selle Royal und Lookin weiters die zugekauften Marken Brooks England, Crank Brothers und Pedaled, sowie die erst 1996 kreierte Eigenmarke Fizik.

1996 Schaffung der Rennsport-Marke fi´zi:k
Designed in den USA, handmade in Italien - Fizik ist der erste Hersteller, der neben MTB- und Rennrad- auch Damensättel im Sortiment hat.

2003 Präsentation des Rennradsattels Arione
Neue UCI-Regeln ermöglichten sein revolutionäres Design. Neben dem Giro-Sieg durch Gilberto Simoni gewinnt das Breakthrough-Produkt zahlreiche Designpreise.

2006 Lenkerbänder
Fizik bringt Lenkerbänder aus robustem, dehnfestem, atmungsaktivem und waschbarem Microtex auf den Markt. Die Farben werden auf die Fizik-Sättel abgestimmt.

2009 Spine Concept
Zur Eurobike präsentiert Fizik das "Spine Concept", welches dem performance-orientierten Radfahrer helfen soll, den bestmöglich anatomisch angepassten Sattel anhand dreier unterschiedlicher Fahrertypen (abhängig von der Beweglichkeit der Wirbelsäule) zu finden. Es stehen die Modellreihen Snake, Chamaeleon und Bull zur Auswahl.

Detailansicht

2010 Radschuhe
Fizik beginnt, den Schuhmarkt mit eleganten High-End Rennradschuhen aufzumischen. Mit italienischem Schick, aus innovativen Materialien für professionelle und modebewusste Sportler.

2013 Die beliebtesten World Tour Sättel
Acht der 19 UCI World Tour Teams fahren in dieser Saison auf Fizik.

2014 Rennrad Komponenten
Neu hinzu kommen verschiedene Komponentenreihen von Lenkern, Vorbauten, Sattelstützen und Zubehör, die auf dem bewährten Spine Concept aufbauen.

2015 Schnellster Schuh
Rohan Dennis (BMC Racing Team) gewinnt in Fizik Schuhen die Tour Down Under und stellt kurz darauf einen neuen Stundenweltrekord auf. Auch Philippe Gilbert, zahlreiche Fahrer der Teams Sky, FDJ und Telenet-Fidea vertrauen auf die "fatto a mano"-Schuhe aus Italien.

Heute besitzt Fizik einen Marktanteil im Performance-Sattel-Segment von 35%. Rund die Hälfte der 500.000 jährlich produzierten Fizik Sättel werden von internationalen Fahrradherstellern als Erstausrüster (OEM) verbaut, die restlichen 50% sind im Handel als Fahrradzubehör (Aftermarket) erhältlich.

 fi´zi:k ist eine Rennsport-Marke.
Sie steht für Wettkampf, Schönheit, Geschwindigkeit, Leidenschaft und Freiheit. 

Fizik Mission Statement
  • Fizik - Behind the scenes

The making of performance saddles

Detailansicht

Trotz moderner Werkzeuge unterscheidet sich die Sattelproduktion bei Fizik maßgeblich von den vollautomatisierten Verfahren anderer Hersteller. Handarbeit, hochwertigste Materialien, 100% Made in Italy und die Leidenschaft der Mitarbeiter besitzen bedingungslosen Vorrang. In zwei Schichten fertigen 100 Mitarbeiter zu Stoßzeiten im Schnitt 2.500 Fizik-Sättel täglich, was einer Jahreskapazität von zirka 500.000 Stück entspricht.

Extern bezogene Rohstoffe wie das Mikrofasergewebe, die Sitzschalen und Gestelle aus Carbon- bzw. Aluminium werden von regionalen Zulieferern ebenfalls in Italien produziert.

Jeder Sattel durchläuft Schritt für Schritt - abgesehen von der Anbringung des Schaums - einen manuellen Prozess mit Zwischen- und Endkontrolle. Das Sitzleder wird von Hand vernäht, faltenfrei abgezogen, verklebt, das Gestell in die Schale eingesetzt, die fertigen Sättel gereinigt und verpackt. Ein kleiner Qualitätsfehler, selbst unsichtbar für das durchschnittliche menschliche Auge, bedeutet deren Ausmusterung und Recycling. Wer mit einer Reportage aus dem Automatisierungstechnik-Lehrbuch gerechnet hat, wird mit Sicherheit ein wenig enttäuscht sein - vielmehr dürfen Sättel von Fizik mit einem feinen, italienischen Maßanzug verglichen werden.

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1. Sattelschale

Alle Sattelschalen werden im "Karussell", der einzigen vollautomatischen Produktionsmaschine im Werk, produziert. Spezialschaun wird modellspezifisch auf das Plastik- bzw. Carbon-Gestell gepresst und kühlt danach 24 Stunden lange aus. Formel, Mischverhältnis und Menge variieren je nach Satteltyp. Im Anschluss werden alle "Shells" auf Gewicht und Dichte kontrolliert. Bei einem positiven Ergebnis gehen sie weiter zum nächsten Produktionsschritt - andernfalls werden sie zerlegt und recycled.

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2. Bezug

Bei den Microtex-Materialien für die Sitzfläche des Sattels schöpft Fizik aus dem Vollen. Die einzelnen Teile der Sitzfläche werden mittels Stanze und entsprechender Matrize in Form gebracht. Um alle Teile einer Sitzfläche herzustellen, sind für jedes Modell mehrere dieser Werkzeuge notwendig. Die patentierten "Wingflex"-Schlitze werden aufwendig eingelasert; danach wird zwischen zwei Arten von "Sitzleder" unterschieden: Thermisch verklebt oder vernäht.

a) Thermische Verklebung: Anbringen von Spezialkleber an den einzelnen Stücken. Nach dem Auskühlen werden die Einzelteile sauber zusammengefügt und in einem eigens entwickelten Verfahren bei 160 Grad Celsius gepresst.

b) Naht: Zusammennähen aller Einzelteile per Hand mit speziellen Industrienähmaschinen.

All diese Arbeiten werden zu 99% von Damen aus dem Juwelierbereich durchgeführt. Es herrscht das Prinzip der Job-Rotation - jede Mitarbeiterin kann alle Tätigkeiten übernehmen.

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3. Befestigung des Bezugs

Nach dem Säubern von Gestell und Schaum folgt das sorgfältige Anbringen von je drei Schichten Kleber an Bezug und Schale mit ausreichenden Trocknungsphasen. Im Anschluss wird der Sitzbezug von Hand präzise und faltenfrei aufgezogen. Dieser Prozess ist äußerst zeitkritisch.

Nach einem weiteren Backvorgang bei 100 Grad im Ofen trocknet der Sattel vollständig aus und wird einem neuerlichen Qualitätscheck unterzogen, während gleichzeitig überschüssige Klebereste entfernt werden.

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4. Sattelgestell

Der finale Produktionsschritt gerät zur Zweiklassengesellschaft und teilt sich in die Montage von Carbon- oder Aluminium-Gestellen.

a) Carbon (Braided): Sämtliche Rails werden einem Belastungstest unterzogen, um die Steifigkeit und Festigkeit zu prüfen und Serienfehler auszuschließen. Vor dem maschinellen Einpressen der Carbon-Rails injiziert eine Mitarbeiterin Spezialkleber in die Löcher der Schalen und erhitzt diesen. Eine zusätzliche Verschraubung gewährleistet optimale Haltbarkeit. Nach dem anschließenden Entfernen von überschüssigem Klebstoff mittels Zahnarztwerkzeug müssen die Sättel rund 24 Stunden trocknen und werden noch einmal auf ihre exakte Ausrichtung überprüft.

b) Aluminium (K:ium): Dieser Prozess ist zwar ähnlich, die Mitarbeiter bedienen sich jedoch eines anderen Klebstoffs und anderer Maschinen.

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5. Verpackung und Versand

Zu guter Letzt werden alle Sättel gereinigt und abermals kontrolliert, bevor sie wohlbehalten in der edlen Verpackung landen. Ein von Hand ausgefüllter Aufkleber inklusive Microtex-Farbmuster kennzeichnet den Inhalt der Black-Box.

Nun können sich die Performance-Sättel auf den Weg in die Radgeschäfte dieser Welt machen, um ihren neuen Besitzern zur bestmöglich anatomisch angepassten Sitzposition zu verhelfen.

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  • 2 Jahre später...
  • 2 Wochen später...

Das versteh ich gut. ^^

 

Sitzt du eher sportlich oder sehr komfortabel am Rad? Falls "tief vorgebeugt" empfehle ich dir den Antares (Chamaeleon). Ich persönlich werde mit dem Aliante auch nicht warm. Aber klar - Sättel sind immer sehr individuell...

 

Grundsätzlich würde ich schauen, dass die Sitzfläche in der Mitte waagrecht steht. Die Nase sieht dann leicht in die Höhe und das Heck des Sattels ebenso.

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