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BBWW Bike4Peaks Review

BBWW Bike4Peaks Review

16.03.15 09:37 8.028Text: PM, Simona, ChristopherFotos: Henning Angerer, Simon, ChristopherZum Gipfeltreffen etablierter Profis und hochmotivierter Amateure in atemberaubender Landschaft geriet das viertägige Etappenrennen, das erstmals durch Kärnten tourte. Mittendrin statt nur dabei: Unsere beiden BBWW ...

BBWW Bike4Peaks Review

16.03.15 09:37 5 Kommentare PM, Simona, Christopher Henning Angerer, Simon, ChristopherZum Gipfeltreffen etablierter Profis und hochmotivierter Amateure in atemberaubender Landschaft geriet das viertägige Etappenrennen, das erstmals durch Kärnten tourte. Mittendrin statt nur dabei: Unsere beiden BBWW ...

Vier Tage geballte Mountainbike-Action auf einer komplett neuen Route bot vom 17. bis 20. Juni das Etappenrenenn Bike Four Peaks.
Nach dem Auftakt rund um Bad Kleinkirchheim führte die Route über Hermagor und Tröpolach bis an den Weissensee. Insgesamt mussten die Teilnehmer 270 Kilometer und fast 8.900 Höhenmeter bewältigen, wobei dies dem Italiener Juri Ragnoli am schnellsten gelang. Er überraschte mit seinem Tagessieg auf der ersten Etappe alle Verfolger inklusive Titelverteidiger Christoph Sauser – in der Endabrechnung Zweiter – und gab das gelbe Trikot des Gesamtführenden bis ins Ziel nicht mehr ab. Dahinter krönte fast ebenso unerwartet Uwe Hochenwarter seinen Heimerfolg als Gesamtdritter mit dem rotgepunkteten Trikot des besten Bergfahrers. Guter Sechster hinter den Deutschen Matthias Leisling und Karl Platt wurde David Schöggl.

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 „Das hat sich extrem gut angefühlt!“ 

Uwe Hochenwarter auf die Frage, wie es war, an „Susis“ Hinterrad zu fahren.

In der Damenwertung sicherte sich Sanne van Paassen den Titel bei der Four Peaks. Nach drei Siegen in Folge reichte der Niederländerin im Finale Rang zwei hinter der Gesamtzweiten Angelika Tazreiter (AUT, SV Kürnberg), die am Weissensee ihren ersten Etappensieg feiern durfte. Gesamtdritte wurde Cornelia Hug aus der Schweiz.
In den Masters-Wertungen waren die Entscheidungen ähnlich eindeutig. Bei den Ü40-Männern holte Udo Bölts mit zwei Tageserfolgen Rang eins in der Abschlusswertung. Heinz Zörweg dominierte mit drei Etappensiegen die Ü50-Herren.
Der 'Speed-Hero' der Four Peaks und damit der beste Techniker der MAXXIS Enduro Challenge wurde Andreas Hartmann von Craft-Rocky Mountain, das als Team auch die Mannschaftswertung für sich entscheiden konnte.

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Mittendrin statt nur dabei waren auch Simone Schubert und Christopher May, die per Gewinnspiel auserkorenen Bikeboard Weekend Warrior. Hier sind ihre Erfahrungsberichte:

Simone@Bike4Peaks

Als wir (mein Freund und persönlicher Rennbetreuer Simon und ich) in Bad Kleinkirchheim ankamen, zeigte sich das Bergwetter nicht unbedingt von seiner besten Seite: Regen, Regen, Regen. Und so wurden die ca. 800 Mountainbiker schon beim Briefing am Vorabend darauf eingestimmt, dass die Auftakt-Etappe (50km/2.340 hm) rund um Bad Kleinkirchheim wohl eine sehr schmierige und nasse Angelegenheit werden würde.
Doch am nächsten Morgen hatte Petrus ein Einsehen und die Sonne strahlte auf das aus knapp 30 Ländern bestehende, multikulturelle Starterfeld.

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Der erste Anstieg führte relativ moderat, aber mit knapp 1.000 Hm am Stück zur Kaiserburg. Mein Freund konnte die Annehmlichkeiten der Kärtnen Card in Anspruch nehmen, fuhr mit der gleichnamigen Bahn zum Gipfel und wartete samt Trinkflasche auf mich.
Die ca. 1.600 Hm Abfahrt forderte mich sodann massiv. Dachte ich mir bisher, ich wäre eine relativ gute Abfahrerin, zeigte mir insbesondere der Alte Almweg, auf dem auch die Enduro Challenge des Tages ausgetragen wurde, meine Grenzen. Mehr stolpernd als fahrend erreichte ich schließlich den Afritzer Seeufertrail, der sich flowig um den Feldsee schlängelte.
Die Erholung war nur von kurzer Dauer: Der zweite Anstieg mit 1.200 Hm zum Kolmnock stand an, die letzten 50 Höhenmeter davon schiebend zum Gipfelkreuz. Die Karawane der keuchenden Mountainbiker erinnerte dabei an Szenen aus der Serie „Walking Dead“. Ich muss zugeben, dass ich oben komplett leer war und unglaublich erleichtert, als ich endlich das Ziel in Bad Kleinkirchheim erreichte.

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Der zweite Tag sollte laut Renndirektor Marc Schneider „besser rollen“. 90 Kilometer und knapp 2.000 Höhenmeter bei bestem Rennwetter standen auf dem Programm – die Transferetappe von Bad Kleinkirchheim nach Hermagor, oder in anderen Worten: „die Bolzerstrecke“.
Zuerst schlängelte sich das Feld neutralisiert nach Radenheim, von dort startete das Rennen und erste Attacken wurden hoch zum Bergfried gefahren. Dies nutze aber nicht viel, denn kurz vor dem Peak staute sich das Feld vor einem Schiebestück. Für mich bedeutete das auch: Zeit für einen kurzen, netten Ratsch mit den anderen Leidensgenossen und -genossinnen.
Flowig ging es dann ins Drautal und auf der Teerstraße zur Windischer Höhe, auf der Simon meine ganz private Verpflegungsstation eingerichtet hatte. Gestärkt wurde so durch das Gailtal gejagt: ca. 20 km im Windschatten durch die flache Ebene.
Die Enduro Challenge des heutigen Tages wurde von Radnig Richtung Gössingergraben abgenommen. Inzwischen hatte ich schon erkannt, dass ich dabei definitiv keinen Blumentopf gewinne würde und versuchte lediglich, mit heilen Knochen und Material unten anzukommen. Aber mal ehrlich: Das ist es doch, was Mountainbiken ausmacht! Über ein „Etappenrennen ohne Anspruch“ konnte sich zumindest keiner beschweren ...

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Die dritte Etappe spielte sich komplett in der Region Nassfeld-Pressegger See ab und führte "lediglich" von Hermagor nach Tröpolach. Zwar standen erneut 60 km und 2.400 Hm rund um den Nassfeldpassan, aber der Rennzirkus musste nicht umziehen, was unglaublich entspannend für Fahrer und Betreuer war.
Zum Auftakt wartete der längste Anstieg der Bike Four Peaks: 1.200 Hm hoch zum Madritschen. Schnaufend und schwitzend begleitete mich auch kurzzeitig mein Freund auf seinem Mountainbike, der mir oben eine neue Trinkflasche gab und seinen Spaß mit anderem "Verpflegungspersonal" und den Streckenposten hatte.
Währenddessen schlug ich mich zum Garnitzertörl durch: Ein permanentes Auf- und Ab im Rampenmodus. Ich war irgendwann so fertig, dass ich das Rad am liebsten in die Botanik geschleudert und mich heulend daneben gesetzt hätte. Die Enduro Challenge über den Gartnerkofeltrail trieb diesmal aber auch mir wieder das Grinsen ins Gesicht. Und auch beim finalen Downhill über das Nassfeld-Harakiri, dessen Zick-Zackkurs von der Zielarena gut einsehbar war, konnte ich mir eine Blamage ersparen und tapfer komplett durchfahren.

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Der letzte Tag stand an - laut Marc Schneider die schönste Etappe: 71 km und 2.100 Hm mit Kanada-Flair. Fürs erste musste die Teerstraße bis Weißbriach im Windschattenmodus bewältigt werden. Kurz darauf wurde auch schon das Weissensee Westufer erreicht und die Enduro Challenge war diesmal genau mein Ding: Flowig wand sich der Weg durch den Wald. Genial!
Leider schlug das Wetter dann aber um, als ich mich mitten am Weissenseer Panoramaweg befand, und ein fetter Platzregen setzte dem Fahrerfeld zu. Glücklicherweise war dies nur von kurzer Dauer. Schon Richtung Bodenalm klarte es wieder auf und in Naggl, vor dem allerletzten Anstieg der Bike Four Peaks, wartete Simon mit einer Flasche Radler auf mich.
Dermaßen gestärkt, kämpfte ich mich noch zur Naggler Alm hoch und über die Skipiste ging es Richtung Ziel. Yeah! Geschafft! Finishermedalie! Finisher-T-Shirt! Hoch die Beine im Liegestuhl am Weissensee!

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Fazit

Insgesamt waren es wirklich tolle Tage: Kein Sturz, kein Defekt, nette Mountainbiker und vor allem großartige Mountainbikerinnen um mich herum,  sehr viel Glück mit dem Wetter im südlichste Bundesland Österreichs, eine Strecke, die wirklich keine Wünsche offengelassen haben sollte und überhaupt eine fantastische Organisation. Und somit wird mein 29. Platz im Mädelsfeld dann eh zur Nebensache. Außerdem ist es wirklich erstaunlich, dass schon nach nur einem Tag alle Qualen wieder vergessen sind und man sich denkt: „Es war sooooo cool“ ...

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Christopher@Bike4Peaks

Im Jahr 2014 fuhr ich meine ersten Fahrradrennen - unter anderem die „Protective Bike Four Peaks“. Dieses Etappenrennen war ein ganz besonderes Erlebnis, das mir jedoch – auch wetter- und materialbedingt – die Grenzen meiner Mountainbike-Technik klar aufzeigte. Für die heurige Auflage in Kärnten war ich mit einem Carbon Fully und einem weiteren Jahr Erfahrung gut gerüstet; ein paar Gramm mehr Körpergewicht und Sekunden weniger Trainingszeit – diese dafür fast ausschließlich am MTB – packte ich quasi zum Ausgleich ins Startpaket.
Frohen Mutes machten meine Freunde Jakob, Nidal und ich – allesamt Flachländer aus Wien – uns also auf den Weg nach Kärnten. Nachdem uns auf der Turracher Höhe sintflugartiger Regen begrüßt hatte, entschloss ich mich, meine Crosscountry-Reifen gegen grobstollige, breite Enduroreifen auszutauschen, damit ich auf den verschlammten Abfahrten mehr Grip haben würde ...

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Etappe 1 (Bad Kleinkirchheim - Bad Kleinkirchheim, 49 km/2.349 Hm)
Die erste Etappe war gleich ein Hammer: zwei Anstiege mit über 1.000 Hm mussten überwunden werden. Der starke Regen des Vortags hatte zum Glück aufgehört. Meine Freunde und ich stellten uns am Ende des Startblocks C an, was uns nach dem Startschuss ganze fünf Minuten Wartezeit einbrachte, bis auch wir die Startlinie überqueren konnten.
Den ersten Anstieg ging ich ganz entspannt an. Als nach 1:20 h die Kaiserburg erreicht war, bedeutete dies auch: Essen fassen an der Labstation. Nun folgte der erste Singletrail zur Feldpannalm. Es bot sich ein großartiges Panorama über die Nockberge. Leider kam es bald zu einem bei rund 800 Teilnehmern wohl unvermeidlichen Stau. Im Gegensatz zum Vorjahr konnte ich mit meinem endurobereiften Fully einige Fahrer überholen und hatte bei den Abfahrten keine Angst um mein Leben...

Bald war der steinige, nass-wurzelige "alte Almweg" überwunden und es folgte eine Runde um den Afritzer See. Bei diesem Flachstück gab ich dann, noch voller Adrenalin von der Trailabfahrt, wahrscheinlich zu viel Gas, denn der folgende Anstieg zum Kolmnock samt Schiebepassage zum Gipfel war körperlich so ziemlich das Härteste, was ich bisher erleben durfte.
An die abschließende Abfahrt kann ich mich aufgrund der Erschöpfung nicht mehr genau erinnern, ich kam aber nach 4:45 heil ins Ziel und war angesichts des internationalen Teilnehmerfeldes mit Platz 211 in der Wertung der Männer unter 40 Jahren doch ganz zufrieden.

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Etappe 2 (Bad Kleinkirchheim – Hermagor, 91 km/1.969 Hm)
Dankenswerter Weise fanden wir in unserem Hotel beste Voraussetzungen für unsere Regeneration vor, und so blickte ich gut erholt und nun wieder mit XC-Reifen bewaffnet – vom Rocky Mountain Team gemeinsam mit einem kostenlosen Service aufgezogen – einer am Papier eher unspektakulären Etappe ins Gailtal nach Hermagor entgegen.
Nach dem Start folgten einige Windschattenkilometer auf der Asphaltstraße, bevor es dann wieder bergauf ging. Es war echt beeindruckend zu sehen, wie lange so eine 800 Fahrräder umfassende Schlange wird! Nach dem üblichen Stau vor der Tragepassage im Wanderweg am Bergfried ging es dann zunächst in Drautal und nach Überwinden der Windischen Höhe schließlich ins Gailtal. Fahrtechnisch war diese Etappe kein großes Problem, landschaftlich mit schönen Ausblicken aber durchaus reizvoll. Noch angeschlagen vom Vortag, zogen sich die 91 Kilometer ziemlich, und auf dem letzten Anstieg vor Hermagor hatte ich keine große Lust mehr. Es wurde deutlich, dass dieses Rennen keine gemütliche Sonntagsausfahrt war! Noch schlimmer erging es meinem Freund Jakob: der mehrfache Ironmen-Finisher erreichte 1,5 Stunden nach mir das Ziel und war im übertragendem Sinne tot. So sehr, dass er die folgende Etappe auslassen musste.

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Ich gönnte mir erneut den Luxus, als Rocky Mountain Radbesitzer dieses am Stand zum Service abzugeben. Im Taxi lernte ich zwei dänische Muskelpakete kennen, die mir berichteten, dass der Montainbikesport in Dänemark sehr populär ist und praktisch jedes Dorf sein eigenes Trailcenter habe. Darum wären die Dänen technisch bergab so gut, nur bergauf hätten sie aufgrund ihres Gewichts und mangels Bergen Schwierigkeiten.
Apropos: Angeblich lautete Marc Schneiders Empfehlung für den kommenden Tag, sich nach dem Anstieg aufs Nassfeld ins Gras zu setzen und die Aussicht zu genießen, auch, weil derselbe so heftig sei. Ich bin gespannt ...

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3. Etappe (Hermagor - Nassfeld Tröpolach, 59 km/2.421 Hm)
Nach einem ausgedehnten Frühstück machten Nidal und ich uns auf den Weg nach Hermagor. Den 8 km langen flachen Radweg nützten wir gleich als Aufwärmstrecke. Nach dem Start ging's, diesmal im Peloton, zurück nach Tröpolach. Als Windschattenparasit fuhr ich ohne besondere Anstrengung in recht hohem Tempo zu besagtem, 1.300-Hm-Anstieg. Ich versuchte, mein Tempo zu dosieren – wohl mit ein Grund, warum ich knappe zwei Stunden kurbelte. Oben angekommen, hatte man eine wahrlich herrliche Aussicht, jedoch steckt das Rennfieber schon an, sodass an eine Pause bis auf ein kurzes Anhalten an der Labestation nicht zu denken war...

Für mich folgte nun der schönste Teil dieser Four Peaks: Die Trails ums Nassfeld, die uns nach Italien führten, waren herrlich zu fahren. In Italien angekommen donnerte es gewaltig, aber das Wetterglück war auf unserer Seite: Wieder in Österreich angekommen, merkte ich erst, wie sehr es geregnet hatte, ohne selbst nass geworden zu sein.
Der letzte Anstieg hatte es dann erneut in sich. Zur Krönung wartete nach langer Schotterstraßen-Abfahrt eine rassige Trailabfahrt auf der Skipiste. Im Ziel angekommen, war ich terschöpft, aber voller Endorphine und freute mich schon auf die nächste Etappe – erstaunlich, wie das funktioniert!
Nidal war leider nicht so euphorisch. Er war auf der letzen Schotterabfahrt zu Sturz gekommen und vom Rescue Team geborgen worden. Da er Tetanus- mit Zeckenimpfung verwechselt hatte und Kratzer am Helm hatte, musste er mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus, wo jedoch Entwarnung gegeben werden konnte. Außer schmerzhaften Blessuren an oberen und unteren Extremitäten nichts passiert!

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4.Etappe (Nassfeld Tröpolach – Weissensee, 71 km/2.122 Hm)
Nun war der letzte Morgen angebrochen, Jakob wieder erholt sowie bereit für neue Abenteuer und Nidal, harter Hund der er ist, ebenfalls am Start.
Obwohl eigentlich relativ gutes Wetter angesagt war, packte ich beim Anblick hässlicher Wolken Regenhose und -Jacke in den Rucksack. Nach über 20 km Windschattenfahren auf der Straße ging es dann wieder zur Sache. Eine 300-Hm-Rampe Richtung Weissensee musste überwunden werden, gefolgt von einer Trailabfahrt, die – schon fast Tradition – wieder im Stau zurückgelegt wurde.
Am angeblich schönsten See Kärntens angekommen, wurden wir von wirklich netten, uns anfeuernden Zuschauern und Helfern sowie von beginnendem Regen empfangen, der alsbald immer heftiger wurde. Dadurch wurde die Umrundung des Weissensees keine schöne Sightseeingtour, sondern eine Matschschlacht.

Nachdem mir Jakob vor der Etappe zugeredet hat, ich solle noch alles geben, um in den Top 200 zu bleiben, bzw. Platz 180 anzugreifen, attackierte ich am letzten Anstieg, der wieder ein echter Wadenbeißer war, voll und kam mir vor wie seinerzeit Marco Pantani, als ich an dutzenden Mitstreitern vorbeifuhr. Die letzte Abfahrt auf der Skipiste mit Weissensee-Panorama war zum Schluss ein unglaublich schönes Erlebnis, zumal der Regen wieder aufgehört hatte. Im Ziel angekommen, gab es dann noch Finisher Medailien- und Trikots.

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Fazit

Am Ende wurde ich 187. der Männerwertung mit einer Gesamtzeit von 18:26.55. Zusammenfassend war für mich die heurige Bike Four Peaks anstrengender als letztes Jahr. Vielleicht lag es daran, dass ich weniger trainiert hatte, vielleicht am schwereren Fahrrad, vielleicht am vorangegangenen 20-jährigen Matura-Jubiläum. Dass ich dennoch mehr als 30 Plätze besser platziert war als letztes Jahr, bestätigte dann Greg LeMonds Ausspruch: "It never gets easier, you just go faster."

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16.03.15 09:37 8.028Text: Oliver KrausFotos: sportograf.com (8), Henning Angerer (4)5 days to go! Wir verlosen zwei Startplätze für das MTB-Etappenrennen Protective Bike Four Peaks. Du hast von 17.-20. Juni Zeit und kannst gerade Sätze schreiben? Dann ran ans Werk!16.03.15 09:37 8.058

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16.03.15 09:37 8.0585 Kommentare Oliver Kraus sportograf.com (8), Henning Angerer (4)5 days to go! Wir verlosen zwei Startplätze für das MTB-Etappenrennen Protective Bike Four Peaks. Du hast von 17.-20. Juni Zeit und kannst gerade Sätze schreiben? Dann ran ans Werk!16.03.15 09:37 8.058

Gemeinsam mit dem Delius Klasing Verlag schicken wir zwei Leser auf ein viertägiges Abenteuer, das jede Menge Mountainbike-Spaß, Adrenalin und Naturerlebnisse garantiert. Wer sich vorstellen kann, nach den einzelnen Etappen sowie im Anschluss an den Bewerb noch Luft und Kreativität für launige Kurzberichte zu haben, ist schon fast unser nächster BBWW ...

Wir verlosen zwei Startplätze im Wert von jeweils € 395,- für die Protective BIKE Four Peaks von 17.-20. Juni!

Seid dabei, wenn 1.000 Teilnehmer mehr als 260 Kilometer und 8.750 Höhenmeter in der Kärntner Seenlandschaft und den Nockbergen in Angriff nehmen. Lasst euch die einmalige Chance nicht entgehen, euch mit den Besten der Mountainbike-Marathon-Zunft zu messen.

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Alles, was ihr dafür tun müsst, ist
  • nach oder auch während den Etappen im hier angehängten Thread kurz eure Eindrücke des Tages in Wort und (idealerweise auch) Bild posten
  • nach eurer Rückkehr das Erlebte und Gesehene zusammenfassen und garniert mit einigen Schnappschüssen an die BB-Chefredakteuse übermitteln
  • euch mit einer formlosen E-Mail bis 31. März an lisi@nyx.at bewerben. Was wir wissen wollen: Warum ihr vier Tage Schinderei in den Kärntner Bergen einem geruhsamen Wochenende daheim vorzieht.

Der/die Gewinner/innen werden voll vorösterlicher Freude am 3. April hier im Thread bekanntgegeben und schriftlich verständigt. Für beide ist ein persönlicher Startplatz reserviert, die Anreise und Buchung der Unterbringung erfolgt individuell.
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Der Bewerb

Vier Tage komprimierter Mountainbike-Spaß! Die Protective BIKE Four Peaks ist zurück und geht vom 17. bis 20. Juni 2015 in die dritte Runde – auf ganz neuen Wegen ...

Wie bereits berichtet, ist das viertägige Mountainbike-Etappenrennen nach zwei erfolgreichen Jahren im Norden Österreichs in den Süden der Republik gezogen. In der Kärntner Seenlandschaft und den Nockbergen warten vier abwechslungsreiche Etappen mit 260,79 Kilometern und 8.750 Höhenmetern auf die bis zu 1.000 Starter.

Der Hammer kommt gleich zu Beginn mit einem knackigen Prolog rund um Bad Kleinkirchheim inklusive zweier 1.000-Höhenmeter-Anstiege hinauf zu Wöllaner Nock und Kolmnock. Der zweite Tag bringt mit einer vergleichsweise leichten Etappe und einem kupierten Höhenprofil über Bergfried und die Windische Höhe vorbei am Pressegger See bis nach Hermagor ein bisschen Erholung, ehe es auf der dritten Etappe erneut ans Eingemachte geht.
Denn die nutzt auf der Route nach Tröpolach alle Gegebenheiten, die der Nassfeldpass und die Hänge um den Skiberg Madritschen und den mächtigen Gartnerkofel bieten – inklusive 1.300 Höhenmeter-Anstieg und zahlreicher verspielter Trails. Den Abschluss bildet die variantenreiche Umrundung des Weissensee. Das stete Auf und Ab, immer die schönste Badewanne Kärntens im Blick, zehrt noch einmal am Wadenschmalz, ehe das Ziel am Seeufer endlich erreicht ist.

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Unterm Strich bleibt also – trotz neuer Strecke – alles beim Alten: Die Bike 4Peaks ist ein auf vier abwechslungsreiche Tage komprimierter Bewerb, bei dem der Fahrspaß an erster Stelle steht.
Und das für Einzelstarter wie auch Teams. Denn jeder Starter kann sich, unabhängig von seiner Teilnehmerkategorie, zusätzlich als Teil einer vierköpfigen Mannschaft anmelden.
Die zudem ausgelobte U23-, Berg- sowie Endurowertung machen das Jedermann-Event zu einem Rennerlebnis, das man nicht verpassen sollte.

Weitere Infos zum Rennen gibt es auf www.bike-fourpeaks.de.

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  • 2 Wochen später...
  • 2 Monate später...

Kurze Nachricht von Gewinnspiel-Sieger Christopher:

"Die erste etappe ist geschafft!

War relativ hart aber großartig."

 

Und Auszug aus der offiziellen PM:

Juri Ragnoli (ITA) hat die gesamte internationale Mountainbike-Prominenz auf der Auftaktetappe der dritten Protective BIKE Four Peaks überrascht. Der Team Scott-Fahrer bewältigte den Rundkurs um Bad Kleinkirchheim (49,36 km, und 2.349 Hm) in 2:29.54,1 Stunden und verwies damit den durch Rippenbrüche gehandicapten Titelverteidiger Christoph Sauser von Specialized Racing mit 4.43,1 Minuten Vorsprung auf Platz zwei (2:34.37,2). Uwe Hochenwarter vom Team Bikearena Obertraun rundete das Männerpodium als Dritter ab (2:34.46,0). „Das ist ein Wahnsinnsauftakt. Das hätte ich mir nie erwartet. Dass ich mit Christoph Sauser habe mitfahren können, ist ein absoluter Traum in meiner Heimat“, so der bestplatzierte Österreicher.

Für einen anderen Four Peaks-Neuling ging ebenfalls ein Traum in Erfüllung. Sanne van Paassen von Specialized zeigte im zweiten Anstieg enormes Kämpferherz und fing die zur Rennhälfte noch führende Dame Angelika Tazreiter (AUT) vom SV Kürnberg dank eines fulminanten Antritts noch ab. Dritte wurde Cornelia Hug (SUI, 3:30.17,0) von Crazy Velo Shop Scott.

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